Am 16. Dezember 2019 war ich als externe Sachverständige in die Enquete-Kommission des Deutschen Bundestags geladen, um einen Vortrag zu Chancen und Herausforderungen des Einsatzes KI-basierter Technologien im Bereich „Straße“ zu halten.
Das Mobilitäts- und Kaufverhalten der Menschen sowie der rasant ansteigende Transport von Gütern, stehen dem Wunsch nach weniger Verkehr, mehr Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz diametral gegenüber.
Über die Zukunft von Logistik und Mobilität gibt es zahlreiche Studien und Konzepte aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft, die verschiedene Lösungsansätze proklamieren. Ihre Zielgruppen leben jedoch überwiegend in urbanen Räumen und verfügen über gutes bis sehr gutes finanzielles Einkommen oder sind frei von chronischen körperlichen Einschränkungen. Wenig bis keine Beachtung in neuen Mobilitäts- und Logistikkonzepten finden Menschen mit einem geringeren Einkommen oder mit körperlichen Einschränkungen oder in ländlichen Regionen,
Sicher erscheint der Ausbau von Infrastrukturen und Lösungen für individuelle Bedürfnisse aufwendiger und somit wirtschaftlich unattraktiv. Digitale Technologien und gutes Projekt-Management können hier vermeintliche Schwächen ausgleichen und in Gewinn verwandeln.
So können Investitionen in eine ganzheitliche Mobilität und Logistik und ergänzt durch Serviceleistungen, zu einer besseren Lebensqualität und zum entscheidenden Standortfaktor führen.
Aber welcher Technologien, welchen Technologiemix bedarf es?
Aktuell benötigt KI noch eine klare berechenbare Masse, Unberechenbares kann das System noch schnell zusammenbrechen lassen.
Gerade beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz braucht es daher eine klare Fragestellung, die gelöst werden soll.
Und ist es die erhoffte Antwort wert, all die Energie der Rechenzentren, den Aufwand und die Kosten für die Entwicklung aufzubringen, welche die entsprechende Künstliche Intelligenz benötigt? Zum Einsatz von KI im Straßenverkehr gehört somit immer auch ein ganzheitlicher, ein systemischer Blick auf die unterschiedlichen Fortbewegungsmittel, Interoperabilität, Partizipation am Markt von Unternehmen verschiedener Größe, aber vor allem auch immer der Blick auf den einzelnen Menschen nicht nur als berechenbare Masse, sondern als Individuum… Weitere Informationen zur Enquete-Kommission „Künstliche Intelligenz – Gesellschaftliche Verantwortung und wirtschaftliche, soziale und ökologische Potenziale“ finden Sie hier